Ich melde mich mal wieder!

Hallo Ihr Lieben!

Wie die Zeit rennt… Es ist schon wieder viel zu lange her, dass ich meinen letzten Blogeintrag veröffentlicht habe (sorry!). Dass ich so wenig Zeit zum Schreiben finde, zeigt mir dennoch, dass ich mich hier einfach wohlfühle und meine komplette Zeit ausnutze. Trotzdem möchte ich euch alles erzählen, was seit dem letzten Eintrag so passiert ist. Viel Spaß beim Lesen!

Das Internet ist gerade wirklich fürchterlich, weswegen ich keine Bilder hochladen kann. Das werde ich aber so schnell wie möglich ändern. Also falls du das jetzt liest, dann schau doch einfach nochmal Ende der Woche rein!

 

Reise durch Tansania/ Ruanda

Nachdem wir Sansibar verlassen hatten entschieden wir Mädels uns spontan dazu, unsere Reise noch zu verlängern. Dies war nur möglich durch den verspäteten Schulbeginn wegen des Choleraausbruches.

Mit dem Bus reisten wir spontan von Stadt zu Stadt (Dar Es Salaam, Lushoto,  Moshi, Mwanza) bis nach Bukoba. Dort wohnen vier weitere ASC-Freiwillige, die uns für ca eine Woche bei sich aufnahmen. Doch wir waren nicht die einzigen aus der Gruppe mit diesem Plan – so verbrachten wir die ersten Nächte mit 15 Leuten auf sämtliche Luftmatratzen und Sofas gequetscht. Besonders spannend fand ich es, die Projekte dort zu besuchen: Eine Gehörlosen-Schule und eine Schule für Behinderte und Albinos. Anschließend fuhren wir weiter nach Kigali (Ruanda), wo wir wieder bei ASC Freiwilligen unterkommen konnten.

Nach einem Monat reisen hatten wir dann doch langsam Heimweh nach Livingstone. Am 23. Januar abends stiegen wir also in den Flieger nach Lusaka und kamen dann am 24. endlich zuhause an.

 

Zusammenfassend war es eine unvergessliche Reise. Wir haben zwei weitere schöne ostafrikanische Länder kennengelernt. Beide unterscheiden sich sehr voneinander und auch von Sambia (die Landschaft, die Sprache, die Menschen, das Essen…) – Afrika ist eben nicht gleich Afrika.

Aus dieser Reise habe ich vieles gelernt, aber vor allem eins: Man braucht nicht immer den besten Plan, viele schöne Momente entstehen, wenn man nicht damit rechnet.

 

 

Schulbeginn Term 1

 

Mittlerweile hat uns der normale Arbeitsalltag wieder. Ein elementarer Unterschied zum letzten Term: Das Wetter. Statt hohen Temperaturen plagen uns jetzt unvorhersehbare, starke Regenschauer, weil die Regenzeit angefangen hat. Wenn man draußen Sport macht und die Kinder keine Wechselanziehsachen haben schränkt einen so ein Regenschauer sehr ein. Trotzdem machen wir das Beste draus und lassen uns nicht unterkriegen. Hier ein paar kurze Updates zu meinen Projektstellen und sonstigen Events.

 

EINSATZSETLLEN

 

Linda South Primary School

Nach den langen Ferien freuten wir uns sehr darauf, unsere Schüler wieder zu sehen. Die Arbeit an der Schule lief aber eher langsam wieder an. Wir hatten uns für das neue Jahr vorgenommen unsere Zeit effektiver zu nutzen. Deshalb erstellten wir einen neuen Stundenplan, in dem wir weniger Freistunden haben und dafür einen Nachmittag mehr frei. Bis die Schulleitung diesen abgesegnet hatte verging allerdings einige Zeit. Momentan machen wir also wie gewohnt den Sportunterricht für die ganze Schule. Das Thema dieses Term: Leichtathletik. Unsere Hauptaufgabe ist, die besten Athleten der jeweiligen Altersklassen zu identifizieren und zu einem Schulteam zusammen zu stellen, das an der Interschool Athletics Competition teilnehmen kann. Das stellte sich aber als schwieriger heraus als gedacht, zumal die Kinder einer Altersklasse nicht zur selben Zeit an der Schule sind wegen des Schichtsystems.
Knapp eine Woche vor der Interschool Athletic Competition beschloss die Schulleitung, einen Athletik Tag an der Schule zu veranstalten (mehr dazu weiter unten)

Neben unserer Arbeit im Sportunterricht laufen natürlich auch unsere Projekte weiter – ein kurzer Zwischenstand:

Zahnputzprojekt

Unser Zahnputzprojekt läuft nach wie vor gut. Dank einiger Zahnbürsten und –pasta Spenden aus Deutschland konnten wir mehr Kinder einbeziehen. Die neuen Preschool Kinder statteten wir direkt mit Zahnbürsten aus. Es freut mich immer, wenn die kleinen Kids auf dem Schulhof auf mich zugehüpft kommen und den Zahnputzsong singen bzw. nach „Toothbrush“ fragen. Außerdem haben wir das Projekt auf die erste Klasse ausgeweitet. Auch hier ist es gut angekommen. Immer wieder bekommen wir auch von anderen Klassen Anfragen.

Zahnbewegung

Klassenraumbau

Im März haben die Eltern unserer Schüler gerade die Fundamente für den zweiten Klassenraum ausgehoben.

Der erste Raum ist fast fertig, nur die Farbe und die Ausstattung fehlen noch. Besonders auf das Streichen mit den Schülern freuen wir uns sehr. In wenigen Wochen werden die ersten Unterrichtsstunden dort gehalten werden. Dann können die 64 Sechstklässler endlich in zwei Klassen unterteilt werden.

Das Ganze ist nur möglich dank der guten Zusammenarbeit mit Eltern und Schulleitung, den kompetenten Arbeitern und der großartigen Unterstützung.

Ich bin überwältigt von der riesigen Summe, die wir gesammelt haben. Damit hätte ich nie gerechnet. Tausend Dank an jeden von euch der unser Projekt unterstützt!

Streichen

In den letzten zwei Wochen vor den Ferien, gab es für Sophia und mich leider nicht so viel zu tun an der Schule, da die Kinder verschiedene Tests schrieben. Deshalb beschlossen wir, zwei Klassenräume zu Streichen. In dieser Zeit war meine beste Freundin Sarah zu Besuch, die uns tatkräftig unter die Arme griff. Das Ergebnis könnt ihr auf den Bildern sehen.

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Handball

Endlich habe ich es geschafft, gemeinsam mit Neria, den Handball in Livingstone zu vergrößern. Da das ursprüngliche Team jetzt in die 9. Klasse geht (Abschlussklasse), haben wir beschlossen, auch den jüngeren Schülern das Handballspielen beizubringen. So habe ich nun zwei Teams an der Zambezi Primary School. Ich bin so begeistert, wie schnell die Kinder das umsetzen, was man ihnen erklärt. Die Kinder sind im Alter zwischen 11 und 14 und alle sind super motiviert. Auch an einer Highschool haben wir (doch vor allem Neria) es geschafft, ein weiteres Team zu gründen.  Dieses leitet aktuell Neria und der Sportbeauftragte der Schule, da ich ziemlich viel um die Ohren habe. Dennoch habe ich vor, öfter beim Training dabei zu sein.

 

Eine Nachricht, welche mich auf der einen Seite so glücklich macht, aber auf der anderen Seite traurig stimmt, ist Folgende. Wie manche vielleicht mitbekommen habe, sendet der ASC auch einige Freiwillige aus afrikanischen Ländern nach Deutschland, die dort dann ein freiwilliges Jahr verbringen. Dieses Jahr wird der zweite Jahrgang sambischer Freiwillige nach Deutschland geschickt. Zwei meiner guten Freunde haben sich erfolgreich beworben und werden voraussichtlich im August nach Deutschland fliegen.
Insgesamt fliegen 4 junge Erwachsene, unter anderem Neria, meine liebe Freundin. Ich freue mich wirklich von ganzem Herzen für sie! Das Einzige Problem wird sein, dass wir dann so gut wie keinen Coach mehr für die verschiedenen Handballteams haben werden. Unter den neuen deutschen Freiwilligen ist nach meinen Informationen nur eine Handballerin, welche aber im Dorf in Simoonga leben wird. Das ist eine Tatsache, die mich unglaublich traurig macht und ich möchte wirklich alles versuchen, um zu verhindern, dass das Handballtraining wieder aufhört!

 

Handball Tag

Mein kleines Event, welches ich schon länger geplant hatte, konnte ich am 11.03 dann endlich in die Realität umsetzen. Ende letzten Jahres habe ich erfahren, dass meine Handballkids noch die ein „richtiges“, professionelles Handballspiel gesehen haben und deshalb hatte ich meinen Bruder gebeten, mir ein Spiel auf eine DVD zu ziehen.
Da ich das Spiel aber nicht einfach nur so zeigen wollte, beschloss ich einen Trainingstag daraus zu machen. Ein kleines Highlight war, dass Hanna (meine Mitfreiwillige) es möglich machen konnte, ihr Team aus Simoonga (Tongabezi) teilnehmen zu lassen und so trainierten und spielten dann insgesamt 4 Team mit- und gegeneinander.
Geplant war das Handballspiel dann nach dem Training in der Schule anzuschauen. Beamer und alles war schon organisiert, das Essen vorbereitet. Dennoch gab es ein Problem: die Schule hatte an diesem Tag kein Strom. So entschieden wir uns spontan das Handballspiel nach Hause zu verlegen und nachdem der Transport organisiert war, fuhren wir in zwei Gruppen zu uns nach Hause. Das spontane Umverlegen der Location war aber nur durch die große Mithilfe meiner Mitfreiwilligen möglich. DANKE dafür!

 

Dieser Tag hat mir nur noch einmal bestätigt, dass nicht alles immer so laufen muss wie geplant und das manchmal spontan, sehr schöne Momente kreiert werden. Ja es stimmt, spontan und kreativ sein, das lernt man hier!

 

 

EVENTS

 

„Back to School“ Tournament

Unser erstes großes eigenes Event: Am 10. Februar organisierten wir das „Back to School“ Turnier an dem über 230 Kinder teilnahmen. Eigentlich hatten wir das Turnier ja für den 9.Dezember als „Schools out Tournament“ geplant, mussten es aber wegen Regen verschieben. Auch für den neuen Termin waren Regenschauer angekündigt, doch wir gingen das Risiko ein – und hatten Glück. Am Tag des Turniers gab es strahlenden Sonnenschein, die perfekte Grundlage für ein gelungenes Fußballturnier. Nach einigem organisatorischen Aufwand im Vorhinein (Elternzettel verteilen; Teams,  Transport, Tore, Essen, Preise…. organisieren) war dann endlich der große Tag. Morgens um 6 Uhr starteten wir zu Bharats, dem Sportplatz den wir gemietet hatten, um die Tore aufzubauen. Die Teams hatten wir zu 8:00 Uhr eingeladen, um dann um 09:30 mit den ersten Spielen beginnen zu können. Aber Pünktlichkeit ist hier eher selten, sodass sich alle Spiele etwas nach hinten verschoben. Auch den Spielplan mussten wir morgens noch spontan umschreiben, weil teils andere Teams da waren als geplant. Trotzdem verlief das Turnier an sich ohne weitere Schwierigkeiten.

Auf drei Feldern verteilt fanden jeweils für U14, U12 und Mädchen- Fußballteams erst Gruppenspiele und später Finals statt. Außerdem hatten wir ein Feld für Handball, auf dem insgesamt 5 Teams spielten. Da die Alters- und Größenunterschiede teilweise sehr groß waren, mussten wir ein bisschen kreativ werden.
Für die wartenden Teams hat unsere Partnerorganisation SIA (Sport in Action) Lifeskill-Sessions gehalten (z.B. über Gruppenzwang, HIV, Hygiene…)

Die Stimmung war gut, die Spiele fair und die Kinder hatten eine Menge Spaß. Zum Schluss konnte jedes Kind stolz ein Teilnehmerzertifikat nach Hause mitnehmen.

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Athletic Competitions

 

INTERHOUSE COMPETITION

Um die besten Athleten ausfindig zu machen veranstaltete unsere Schule spontan drei Tage vor der Interschool Competition (=ein Athletik Wettbewerb zwischen verschiedenen Schulen) einen schulinternen Athletik Tag. Alle Kinder der Schule wurden in vier Häuser unterteilt (Zambezi, Kafue, Luangwa und Luapula). Je ein Lehrer war Hauptzuständiger für ein Haus („House-Master“). So wurde ich dem Team „Zambezi“ zugeteillt. Aufgabe war es, für jede Disziplin (50m, 100m,200m,400m,800m) den Besten/die Beste aus dem eigenen Haus ausfindig zu machen, um anschließend die Hausbesten gegeneinander antreten zu lassen.

Da die Interschool Competition dieses Jahr oft verschoben wurde, wussten wir nur sehr kurz vorher Bescheid. So blieben uns nur zwei Tage Zeit zum trainieren mit unseren Häusern. Leider waren diese zwei Tage chaotisch und wenig effektiv, wie Sophia und ich schon befürchtet hatten. Alle Kinder wurden zur selben Zeit zum Training eingeladen, so dass der Sportplatz mit Kindern überfüllt war und Training mit dem eigenen Haus unmöglich wurde.

So blickten wir dem Tag der Interhouse Competition eher skeptisch entgegen – wurden aber positiv überrascht. Die Kinder waren sehr motiviert und sogar die Lehrer ließen sich von dieser Motivation anstecken. Dank der bunten Chitenge-Stirnbänder, die Sophia und ich nachts vorbereitet hatten, konnte man die Häuser gut unterscheiden. Auch diejenigen Kinder, die nicht rennen durften, gehörten einem Haus an und feuerten dieses lautstark an. Alle Kinder hatten riesig viel Spaß und so gingen Sophia und ich zwar müde, dennoch sehr gut gelaunt, am Abend nach Hause.

 

INTERSCHOOL COMPETITION

Am Samstag (17.03) stand dann der Wettbewerb zwischen den Schulen unserer Zone an. Doch es stellte sich heraus, dass wir die einzige Primary School unter den Teilnehmern waren. Alle anderen Schulen waren Secondary Schools (8.-12. Klasse).

Der Wettbewerb war für die Altersgruppen U13 und U17 ausgelegt – ungünstig, dass wir fast keine Kinder im U17 Bereich und die anderen Schulen (wahrscheinlich) keine Kinder im U13 Bereich haben.

Leider waren wir offensichtlich die einzige Schule, die sich an die Altersgrenzen hielt. So mussten unsere 13-, 14-jährigen Kinder teils gegen 20-jährige antreten. Enttäuschend war auch, dass die Organisatoren oft spontan entschieden, die Altersbegrenzung bei einzelnen Rennen aufzuheben – da konnten unsere Grundschüler dann erst recht nicht mithalten und einige der Kleinen waren sehr enttäuscht, weil sie nicht so oft rennen konnten wie versprochen.

Trotzdem haben sich unsere Kids gut geschlagen. Besonders stolz sind wir auf die vier Schüler/innen, die es in das Zone- Team geschafft haben. Zwar haben sie es nicht über das Zone-Team hinaus geschafft, ich bin mir aber sicher, dass sie es weit gebracht hätten, wenn sich die anderen Schulen auch an die Altersbegrenzungen gehalten hätten.

 

NAMIBIA REISE

Am 22. April machten wir uns auf unsere zweite Reise. Zu fünft starteten wir sonntags, um mit dem Bus von Livingstone nach Windhoek, von wo wir uns ein Auto gemietet hatten. Die Busfahrt dauerte um die 18 Stunden (Ankunft: Montag, 06:00). Unsere erste Station war der „Vulkan“ von Bukkaros (es hat sich leider herausgestellt, dass es sich gar nicht um einen Vulkan handelt, sondern, dass er nur so aussieht). Nachdem wir die erste Nacht auf einem sehr verlassenen Campingplatz verbracht hatten, machten wir uns am nächsten Morgen nach dem Sonnenaufgang auf unsere erste Wandertour.

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Leider konnten wir die Tour nicht bis zum Ende durchführen, da leider ein paar aggressive Affen auf unserem Weg saßen. Sie wirkten nicht sehr gastfreundlich und deshalb beschlossen wir, lieber umzudrehen. Am gleichen Tag fuhren wir weiter nach Keetmanshoop, um uns den berühmten Köcherbaumwald anzuschauen.


Von dort aus ging es direkt am nächsten Morgen weiter zum Fish River Canyon (zweitgrößte Schlucht nach dem Crand Canyon). Der Canyon war wirklich sehr beeindruckend!DSC_0337

Über sogenannte „Hot Springs“, welche ein riesiger Reinfall waren, ging es weiter nach Lüderitz. Überraschenderweise war es dort sehr kalt, so dass wir beschlossen nicht zu Campen, sondern mal in einem Bett in einem Hostel zu schlafen. Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug nach Kolmanskoppe (ausgestorbene „Geisterstadt).


Angekommen in Sossousvlei wanderten wir die höchste Düne der Welt hoch und besuchten den Totenwald, welcher sich auf einem Kalkbett befindet.

Einer unserer letzten Stopps war Swakopmund, die meiner Meinung nach deutscheste Stadt, welche ich je außerhalb von Deutschland gesehen habe. Mehr als die Hälfte der Menschen sind weiß und sehr viele sprechen und verstehen deutsch. Zum Beispiel sind wir einen Abend in einem dt. Brauhaus essen gegangen (Kässpätzle, Jägerschnitzel, Kassler mit Sauerkraut,…). Habe mich schon fast wieder wie in Deutschland gefühlt. Auch Körnerbrot kann man in Namibia kaufen. Eines der Dinge, die ich so vermisse 😀

Das größte Highlight nach dem Quad fahren durch die Wüste war der Fallschirmsprung, den ich gemacht habe. Es war wirklich unglaublich und ich würde es sofort wieder machen.

Die letzte Nacht verbrachten wir an der Spitzkoppe und schliefen unter freiem Himmel.

 

Im Großen und Ganzen war es eine unglaubliche Reise. Auch das Klima der Gruppe hat einfach gestimmt und so verbrachte ich zwei wunderschöne Wochen in Namibia. Geschafft aber glücklich kamen wir dann am Samstag, den 05. Mai wieder Zuhause an.

 

Was es sonst noch zu erwähnen gibt

Bei so einem langen Bericht fallen einem am Ende dann doch immer noch Dinge ein, die man eigentlich noch erzählen wollte, die aber jetzt nicht mehr so richtig reinpassen.

Da war beispielsweise noch das Zwischenseminar. Drei Tage lang haben wir gemeinsam mit Daniel, dem „Sambia Beauftragen“ des ASCs, und den Brot für die Welt Freiwilligen verschiedene Themen reflektiert: Erfahrungen in den Projekten, unsere persönliche Entwicklung, Ideen für das nächste halbe Jahr, Kultur…. Es war auf jeden Fall ein sinnvolles und interessantes Seminar.

Eine weitere, weniger schöne Erfahrung war der Besuch von Angestellten des Gesundheitsministeriums an der Schule, vermutlich wegen des Cholera Ausbruchs in  Lusaka, den ich zuvor ja schon erwähnt habe. Sie haben uns dreißig Tage gegeben um eine neue Toilette zu bauen – sonst droht die Schließung der Schule. Andere Schulen in der Umgebung wurden bereits geschlossen, durften aber mittlerweile wieder öffnen. So wurde  die Arbeit am Klassenraum erst mal unterbrochen und der Bau einer neuen Toilette begonnen. Der Toilettenbau geht nun auch dem Ende zu, so langsam lichtet sich das „Chaos“. Es waren zwar mehr als 30 Tage, dennoch hat es uns und die Schulleitung erstmal ziemlich in Stress versetzt.

Die ersten Ferien

Am 8. Dezember war in Livingstone der letzte Schultag. Es war ein sehr schöner Tag, denn an der Schule wurde viel gesungen, die Zeugnisse wurden verteilt, die besten Schüler und Schülerinnen jeder Klasse geehrt.

Für den 09.12 hatten wir etwas ganz besonderes geplant. Unser ersten Fußball-/ Handball-Turnier („School‘s Out Tournament). Aber natürlich war das Glück nicht auf unserer Seite. Die 4 Monate davor hat es vielleicht insgesamt so 5 mal geregnet, aber nie sehr dramatisch und die Regenzeit hat auch erst um den 20. Dezember angefangen, aber am Freitag vor unserem Turnier hat es auf einmal so stark angefangen zu regnen, dass wir nichts hätten transportieren können mit dem Auto und uns zusätzlich noch vier Teams kurzfristig abgesagt hatten. Deshalb haben wir uns entschieden gehabt, das Turnier auf Januar als „Back to School Tournament“ zu verschieben.
Da mein Handballteam sich schon so sehr auf das Turnier gefreut hatte und da sich auch das  Handballteam von außerhalb schon um Transport gekümmert hatte, habe ich beschlossen, am eigentlichen Turniertag ein paar Handballspiele zu spielen. Sophia hat mir bei der Organisation geholfen und so hatten wir einen wirklich tollen Tag, trotz der Verschiebung des anderen Turniers.

Handball 09.12

Die sambische Regierung hat sich dazu entschieden, den „World AIDS Day“ vom 1. Dezember auf den 11. Dezember zu verschieben (bitte fragt nicht wieso, ich versteh es auch nicht). Zusammen mit einer Partner NGO des ASCs organisierten wir ein Turnier, bei dem es vor allem um das Thema HIV und AIDS, die Prävention und den Umgang mit dieser Krankheit ging. Zusätzlich gab es sehr viel Sportprogramm und so konnte ich, zusammen mit Hanna, sehr vielen Kindern das Handballspielen vorstellen. Es war zwar nicht das organisierteste Turnier, das ich je erlebt hatte, dennoch kann ich für den Handball ein positives Fazit aussprechen.

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Wie manche von Euch vielleicht mitbekommen haben, sind Sophia und ich gerade dabei einen neuen Klassenraum zu bauen und deshalb verbrachten wir die ersten anderthalb Wochen der Schulferien noch an der Schule, um gemeinsam mit unserem Schulleiter eine Projektübersicht zu schreiben. Ziel des Ganzen ist es, weitere lokale und andere Sponsoren zu finden, denn die Kosten des Klassenraums belaufen sich deutlich über das bis jetzt gesammelte Spendengeld.
Der Klassenraum wird für die neue siebte Klasse gebaut, damit diese aufgeteilt werden kann, ansonsten würde sich die Schülerzahl auf 72 Schüler/Innen in einer Klasse belaufen und das ist für die „Final Class“ dann doch sehr viel. Falls Euch das Projekt interessiert und Ihr mehr dazu erfahren möchtet, verlinke ich hier die Projektübersicht.

Einen der geilsten Ausfüge meines Lebens habe ich dann aber am 18.12 gemacht, denn an diesem Tag sind wir alle zum Raften auf den Zambezi gegangen. Wie viele wissen, bin ich ja eh ein Adrenalin- Junkie und deswegen war das genau das Richtige für mich. Natürlich hatte ich auch riesig Respekt davor, denn die Strömungen und so haben es echt in sich. Insgesamt war es ein super schöner Tag und dieses Mal hatten wir auch endlich Glück mit dem Wetter.Rafting

Dann ging es auch schon auf Weihnachten zu. Da es bei um die 30 Grad wirklich schwierig ist, in Weihnachtsstimmung zu kommen, dachte ich niemals, dass es mir so schwer fallen würde, von meiner Familie so weit entfernt zu sein. Beeinflusst wurde meine Stimmung sicherlich auch durch das Telefonat mit meiner Familie am Morgen des Heiligabends. Dennoch hatten auch wir in Livingstone einen sehr schönen und besinnlichen Abend. Leider kamen die Weihnachtspakete aus Deutschland für keinen von uns rechtseitig an. Schon Wochen vorher hatten wir als WG aber beschlossen untereinander zu Wichteln und so saßen wir gemütlich um unseren selbstgebauten Weihnachtsbaum mit unseren Geschenkchen herum. Hanna hatte Besuch aus Deutschland (Vater und Bruder) und ein guter Freund hat auch mit uns gefeiert und so wurde der Heiligabend dann doch zu einem richtig schönen Abend mit meiner zweiten Familie, meinen Freunden!Weihnachtsbaum
Direkt am nächsten Morgen hieß es für uns Koffer packen und ab nach Sansibar. Aber die Anreise dauerte dann doch etwas länger als geplant. Montags mit dem Bus nach Lusaka (ca. 8 Stunden), Dienstags dann mit dem Bus nach Kapiri Mphosi (3 Stunden), um dann nachmittags mit dem Zug nach Dar Es Salam aufzubrechen. Geplant waren zwei Tage Zug fahren, doch aufgrund eines entgleisten Güterzugs verlängerte sich die Fahrt auf 75 Stunden. Zu 5 in einer ca. 4m^2 großen Kabine wurde es zwar sehr warm, trotzdem haben wir uns auf der gesamten Reise sehr gut verstanden und hatten viel Spaß. Am Samstagmittag sind auch wir dann endlich angekommen und wurden sehr lieb von allen anderen empfangen.

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Getroffen haben wir uns nämlich mit allen Freiwilligen aus den Ländern Tansania, Ruanda und Uganda vom ASC getroffen. Es war super interessant die ganzen Storys der anderen zu hören und gleichzeitig natürlich von seinen eigenen zu erzählen.RUTS

Auch, wenn alle Projekte des ASC’s sehr attraktiv und cool klingen, hat mit der Urlaub nochmals bestätigt wie glücklich und froh ich über meine Einsatzstelle und meine Mitfreiwilligen bin. Der erste Schritt auf afrikanischem Boden bestimmt eben, für welches Land/ Stadt dein Herz schlägt. Außerdem merke ich jetzt nach zwei Wochen schon, wie sehr mir Livingstone und meine Freunde fehlen.

Vor wenigen Tagen haben wir erfahren, dass in Sambia (bis jetzt nur in Lusaka) Cholera ausgebrochen ist, weswegen der Schulbeginn, aus Schutzmaßnamen, zunächst auf den 30. Januar verschoben wurde. Schon im Oktober erreichte uns eine Nachricht über einige Erkrankungsfälle, aber man hat noch nicht von einem „Ausbruch“ gesprochen.
Auf der einen Seite ist es natürlich sehr schade, dass wir noch nicht wieder in die Schule können, auf der anderen Seite bietet uns die Situation eine riesen Möglichkeit, noch andere Einsatzstellen in den anderen Projektländern zu besuchen. Deshalb haben wir Mädels, da wir auch nicht gegen Cholera geimpft sind, dazu entschieden noch ein wenig zu reisen. Auf jeden Fall wird es durch Tansania gehen und anschließend wollen wir uns noch Uganda oder Ruanda anschauen. Über unsere weitere Reise werde ich euch dann im nächsten Blogbeitrag berichten.

Vielleicht noch eines zum Choleraausbruch in Sambia. Cholera ist wohl jedes Jahr ein Problem und mit einem guten Immunsystem und guter Hygiene, kann die Krankheit auf jeden Fall vermieden werden. Außerdem ist in Livingstone bis jetzt auch noch kein Krankheitsfall bekannt.

Tag der Deutschen Einheit

Tag d dt Einheit

Kleider aus traditionellem Stoff

In Deutschland habe ich mich immer auf den Tag gefreut, weil es dann einen freien Tag bedeutete. Hier wurde dieser Tag zu einem richtigen Highlight. Von der Deutschen Botschaft  in Lusaka wurden wir für den 03.10 eingeladen, den Tag der Deutschen Einheit gemeinsam mit allen deutschen Staatsangehörigen in Sambia zu feiern.
Also ging es am Dienstagmorgen mit dem Bus ins 500km entfernte Lusaka. Angekommen in Lusaka ging es mit dem Taxi dann kurz zu unserer Unterkunft (Lusaka Backpackers) und nachdem wir uns frisch gemacht haben direkt zur Deutschen Botschaft, von der wir auch gleich sehr herzlich mit roten Teppich und Wein empfangen wurden.

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weltwärts Freiwillige mit dem Botchafter

Neben dem Kennenlernen vieler Deutscher, unter anderem vielen deutschen Freiwilligen, war das deutsche Essen und Bier ein wahres Highlight des Abends. Bis in die Nacht hinein feierten wir alle zusammen und gingen dann später glücklich und gesättigt ins Hostel, um dann am nächsten Tag wieder nach Hause zu fahren. 

 

 

Teachers Day

Wahrscheinlich sagt  euch das genau so wenig, wie es mir am Anfang gesagt hat. Es handelt sich um den „World Teachers‘ Day“, welcher aber in Deutschland nicht sehr bekannt ist, geschweige denn irgendwie gefeiert wird.
Am 05 Oktober haben sich die Lehrer aller Schulen im Umkreis in der Stadt getroffen. IMG_5185

 

Viele Lehrer trugen auch einheitliche Klamotten, um so zu zeigen, zu welcher Schule sie gehören, das war aber mit den zur Verfügung stehenden Mittel unserer Schule nicht möglich war.

 

 

 

Walk Teachers' Day

Marsh durch die Stadt

Um kurz vor 10 ging der Lauf durch die Stadt dann los.
Jede Schule lief, vorrausgehend das Banner der jeweiligen Schule, einmal quer durch die Stadt. Den Umzug angeführt hat eine Gruppe von Trommlern, die alle in die richtige Stimmung gebracht haben.
Das Ziel war das „David Livingstone College“, an dem verschiedene Zelte aufgebaut waren, um ein wenig Schatten zu gewährleisten.

 

Das Programm war zusammengesetzt aus traditionellen Tänzen, der Vorstellung neuer Lehrer, welche nun das Studium erfolgreich absolviert haben Teachers' Day Bannerund viel Gesang.
Das Highlight für die Lehrer war jedoch, das verschenken von Preisen, meistens in Form eines Schecks. Jeder Schulleiter hat im Voraus 2-3 Lehrer ausgewählt, welche seiner Meinung nach am besten gearbeitet haben im letzten Jahr. Die Geldbeträge lagen so zwischen 50-100€ pro Lehrer.
Ich unterstütze den Gedanken, dass Lehrer, welche besser und intensiver arbeiten belohnt werden sollten, dennoch finde ich, dass das Geld, gerade an unserer Schule besser anderweitig genutzt werden sollte.
Traditionell gehen die Lehrer einer Schule danach noch irgendwo hin um gemeinsam den Tag zu verbringen und um zu feiern. Auch das war an unserer Schule leider nicht möglich. Im Großen und Ganzen war es aber sehr cool und interessant zu sehen, wie so etwas hier gefeiert wird.

 

Zahnputzprojekt

Am Anfang fallen einem natürlich super viele Dinge ein, welche Projekte man starten könnte. Dennoch ist ein Jahr natürlich viel zu kurz, um die ganzen Ideen zu realisieren.
Desto besser ist es, so früh wie möglich damit anzufangen und so kamen Sophia und ich zu unserem ersten kleinen „Projekt“. Schon ziemlich am Anfang sind uns die schlechten Zähne vieler Kinder aufgefallen, da sie auch sehr viel billiges Süßzeug essen. Und gerade für junge Zähne ist das regelmäßige Zähneputzen so wichtig.
Und deswegen sind Sophia und ich losgezogen, haben Zahnbärsten und Zahnpasta gekauft und haben jetzt mit der Preschool (Alter zwischen 2 und 6) angefangen, jeden Morgen Zähne zu putzen. Um das Ganze noch ein wenig witziger und cooler für die Kinder zu machen, haben wir uns zwei Zahnputzsongs für Kinder heruntergeladen und uns eine Mütze (alias Brushi) besorgt und die Kids freuen sich wirklich jeden Tag, wenn wir kommen.
Unser Ziel jetzt ist auf der einen Seite, das Projekt auf weitere Klassen auszuweiten, andererseits natürlich auch für Kontinuität.

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Strahlendes Lächeln

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Brushi erklärt: „Auch innen putzen ist wichtig.“

Handball in Sambia

Zunächst dachte ich ja, dass ich hier ein Jahr komplett ohne Handball verbringen muss. Aber zum Glück ist meine Vorgängerin genauso handballverrückt wie ich und hat hier, in Kooperation mit Sport in Action ein Team gegründet, welches ich jetzt weiterführe.
Das Team setzt sich aus ca. 8 Mädchen und um die 16 Jungs zusammen. Gespielt wird auf einem Sandplatz, welcher zum Prellen zwar nicht optimal ist, doch grad am Anfang ist Prellen eh nicht das Wichtigste. Wir besitzen zwei Tore aus Metall mit Ballnetz.
Eine der größten Herausforderungen ist aber die Hitze, denn das Training beginnt um 13 Uhr und die meisten Kinder besitzen leider keine Schuhe. Darum habe ich mich aber schon gekümmert, denn glücklicherweise unterstützt mein Heimverein (SpVgg Renningen) mich beim Sammeln von alten, gebrauchten Handballschuhen, welche dann hoffentlich schnell ankommen.

Die Motivation der Kinder ist trotz der Hitze immer sehr groß und es macht mir riesig Spaß. Schon in Deutschland war ich Trainerin, dennoch ist es hier etwas anderes.
Pünktlichkeit wird hier anders gesehen und deshalb beginnt das Training meist ein wenig später, aber man hat trotzdem immer helfende Hände.

Wenn ich so an mein Kinder-/Jugendtraining  war immer die große Vielfalt der Übungen das Attraktive am Handball. Das ist leider etwas, was hier sehr begrenzt möglich ist.
Die einzigen Materialien die mir zur Verfügung stehen sind Hüttchen und Leibchen, dennoch ist auch das sehr reizend, denn man wird sehr kreativ.
Dennoch wünschte ich, ich könnte den Kindern mehr Möglichkeiten an Übungen geben.

Mein großes Ziel ist es aber, noch weitere Handballteams zu gründen, denn es gibt genug Schulen, welche Interesse zeigen.

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Vorbereitungen zum ersten Spiel, leider sind die Gegner nicht aufgetaucht…

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…Haben aber das Beste drausgemacht

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Umzug und erste Schultage

Im ersten Monat in Zambia stand für uns ja noch nicht so viel auf dem Programm, da die Schulen alle Ferien hatten. Also hatten wir genug Zeit anzukommen, uns zu orientieren,  Eindrücke zu verarbeiten und erste Kontakte zu knüpfen.

Die Woche, bevor die Schule gestartet ist war an unserer Schule eine Vorbereitungswoche vorgesehen und so waren wir die ersten Tage um 7 an der Schule, aber so früh war noch kein Lehrer anwesend. Zum Glück hatten wir ein Ball dabei und kurz nach unserer Ankunft kamen auch schon ein paar neugierige Kinder und haben sich uns angeschlossen. Allgemein gab es für uns in dieser Woche nicht sehr viel zu tun, dennoch kamen wir jeden Tag wieder, um mit den Kindern auf dem Sportfeld Fußball zu spielen.

Am Ende der Ferien, genauer gesagt am Sonntag bevor die Schule anfing, war es dann soweit und wir sind in unser neues Haus umgezogen.
Leider hat alles nicht so reibungslos funktioniert, denn es gab anfangs Schwierigkeiten mit dem Transport, dann wurde unserem Hausverwalter erst am Sonntagmorgen Bescheid gegeben, dass wir umziehen. Dennoch saßen wir abends zwar müde aber erleichtert in unserem neuen Haus.
Es ist nicht selbstverständlich, wie man es in Deutschland vielleicht erwarten würde, dass ein Haus beim Umzug geputzt und einzugsbereit ist, denn am Sonntag durften wir auch erstmal noch alles  Fegen und Wischen. Das war zwar im ersten Moment nicht so erfreulich, aber so konnten wir von Anfang an unser Haus selbst gestalten und einrichten.
Das neue Haus ist wirklich riesig und wir haben eine Menge Platz und haben auch schon einige Ideen, wie wir die Wände gestalten können, aber Genaueres kommt dann später.

 

Aber nun zum interessantesten Teil des ganzen Jahres: Unserer Schule.
Bei der Linda South Primary School handelt es sich um eine Grundschule (Klasse 1-7) mit 475 Schülern, 11 Lehrern (ohne uns) und 6 Klassenräumen. Die Frage, wie das platztechnisch gehen soll ist sehr berechtigt und es funktioniert auch nur, weil die Klassen inzwischen in 3 Schichten unterrichtet werden. Für die ersten Klassen startet der Unterricht um 7 und geht bis ungefähr 13 Uhr. Der Schultag endet mit den letzten Klassen um 17 Uhr.
Sophia und ich machen uns also jeden Morgen um 8 Uhr auf den Weg zu unserer Schule. Mit unseren Fahrrädern brauchen wir ungefähr 25 Minuten für 7,5km. Die größte Herausforderung ist es auf der einen Seite den vielen Schlaglöchern auszuweichen und auf der anderen Seite die vielen Leuten am Straßenrand zu grüßen und den Kindern High Fives zu geben. Ein Morgenmuffel darf man auf jeden Fall nicht sein!

Die ersten Tage an unserer Schule waren wir noch sehr hilflos, denn irgendwie waren uns unsere Aufgaben noch nicht ganz so bewusst und einen Stundenplan für die vorgesehenen Sportstunden gab es vorerst nicht.
Nach und nach wurden uns die Aufgaben klarer und wir gingen von Klasse zu Klasse um uns unsere Sportstunden zurecht zu legen.
Zunächst starteten wir mit den älteren Schülerinnen und Schülern mit dem Sportunterricht, denn mit denen ist die Kommunikation um einiges leichter. Erst ab der vierten Klasse lernen die Schüler hier nämlich Englisch. Inzwischen haben wir auch Sport mit den jüngeren Klassen, was teilweise wirklich schwer ist, denn für die Kleinen ist unsere weiße Haut sehr besonders und sie hängen ständig an einem dran, was es zum Beispiel zu einer größeren Herausforderung macht mal einen Kreis zu bilden. Dennoch sind sie zuckersüß und wir haben viel Spaß mit ihnen.
Wir haben uns schon viele Gedanken gemacht, welche Projekte wir an der Schule starten könnten.
Dazu aber mehr, wenn wir es wirklich in die Tat umsetzen.
Unsere erste große Aufgabe war es jedoch für unsere Schule eine Homepage zu erstellen, was sich als schwieriger als gedacht herausgestellt hat. Doch auch das haben wir jetzt geschafft und hoffen, dass unser Schulleiter damit zufrieden ist.

Spontanität und Kreativität sind auch Eigenschaften, die es einem einfacher machen. Wie auch in Deutschland fehlen hier ab und zu mal Lehrer, mit dem Unterschied, dass es an unserer Schule wenig Möglichkeit für einen Vertretungslehrer gibt.
Und da kam ich ins Spiel, denn zweimal wurde ich vor eine Klasse gestellt und es wurde gesagt: „Ja mach mal, du schaffst das schon.“ Am Anfang war ich so nervös vor einer Klasse zu stehen, aber es fällt mir immer leichter und bestätigt mich nochmal darin, was ich später werden möchte.

Ich bin sehr froh, mit Sophia in einem Projekt zu sein und zusammen an dieser Schule zu sein.
Sicherlich werden wir noch viele tolle Momente miteinander und mit den Kindern und Lehrern haben.

Wenn wir dann um 16:50 den Unterricht verlassen, gehen wir aber noch nicht direkt nach Hause, sondern trainieren mit einem Jungenteam Fußball (meine Freunde wissen wie schlecht ich im Fußball bin, aber es macht einfach Spaß, sich zu bewegen!).

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Das wunderschöne Zambia

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DSC_0236 (2)DSC_0324 (2)DSC_0359 (2)Ich dachte immer, dass ich schon schöne Orte gesehen habe, aber vergleichbar mit der Natur und den Menschen hier ist das nicht!

Es ist einfach so schön zu sehen, wie herzlich, offen, hilfsbereit und liebenswürdig die Menschen hier sind.
Ein großer Gegensatz zu Deutschland ist die Begrüßung. In Deutschland hat man schon Glück, wenn man mal zurückgegrüßt wird und hier funktioniert nichts, ohne nicht jemand gefragt zu haben, wie es ihm oder seiner Familie geht (Smalltalk ist das A und O).
Es ist auch nicht ungewöhnlich, wenn man einfach mal angerufen wird und gefragt wird wie es einem geht und was man so macht, oder einfach mal vorbeizukommen, wenn es einem nicht gut geht.
Dennoch gibt es eine Sache, an die wir uns noch gewöhnen müsse, denn nach einem Telefonat wird für meistens nicht Tschüss gesagt, sondern es wird einfach aufgelegt.

 

21123298_1390128334389758_595210179_oMit unseren Visa in der Tasche war aber eins klar: Der Besuch zu den Victoria Fällen darf nicht lang warten, denn man bezahlt deutlich weniger mit den richtigen Unterlagen und so machten wir uns gleich am zweiten Tag auf den Weg.
Ich habe zu Sophia gesagt, dass es schade sei, dass man die Schönheit der Natur nicht auf einem Bild festhalten könne, aber auf der anderen Seite wird es damit so einmalig und man muss es wirklich gesehen haben.

 

Ich freue mich wirklich schon darauf, Zambia weiter erkunden zu können um jeden noch so schönen Ort mitzunehmen.

Dennoch hat Zambia natürlich auch einige Schattenseiten und für mich ist es wirklich schlimm zusehen, wie viel Müll teilweise herumliegt, gerade in Lusaka ist mir das aufgefallen. Ich werde mir alle Mühe geben, mit den Kindern vielleicht mal etwas zu Recycling zu machen, denn ihr glaubt gar nicht, was für tolle/hilfreiche Sachen man aus Tetra-Pack, Klopapierrollen oder Plastik machen kann.
Über die Jahre haben sich in unserer WG so manche Jogurt Becher und Eierkartons angesammelt und da kamen wir auf die Idee, diese doch zu verwerten. Wir haben also die Kartons und Becher mit Farbe bemalt und wollen uns daraus jetzt ein Schuhregal bauen. Ich bin mal gespannt, wie es am Ende aussehen wird.

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Der frühe Vogel fängt den Wurm! Fleißig am Pinseln

Bald heißt es Koffer packen, denn wir haben ein Haus gefunden. Es ist riesig und wir haben sogar ein paar Mangobäume im Garten. Unser aktuelles Haus ist zwar nahezu perfekt, dennoch können wir uns das neue Haus zu unserer individuellen und coolsten WG Zambias machen!

Unser Trip nach Lusaka

Eins ist schon mal klar: Ich werde mich nie wieder über deutsche Straßen beschweren, denn unsere Fahrt nach Lusaka war mehr als holprig. Mit einem Auto, welches dringend in die Werkstadt musste und deshalb nicht schneller als 80 km/h fahren konnte ging es die meiste Zeit von Schlagloch zu Schlagloch.

Nach 10 amüsanten Stunden im Auto erreichten wir dann aber die sambische Hauptstadt Lusaka.
Der Grund unserer Reise war auf der einen Seite die Beantragung unseres Jahresvisums und auf der anderen Seite ein fünftägiges Vorbereitungsseminar.
Wir waren aber nicht nur unter uns, sondern trafen auf andere 8 weltwärts Freiwillige mit anderen Entsendeorganisationen, unter anderem „Brot für die Welt“.

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Interkulturelles

Am ersten Seminartag erfuhren wir nach einer kurzen Vorstellungsrunde viel über die Sicherheit und bestimmte Risiken in Sambia. Wie manche vielleicht mitbekommen haben wurden vor kurzem die Notstandsgesetze in Kraft gesetzt und keiner ist sich momentan sicher, welche Gesetze aktuell gelten und deswegen ist Sicherheit zur Zeit ein großes Thema.

Am Freitag ging es dann in die Stadt, um unser Jahresvisum zu beantragen, was sich jedoch als schwieriger als gedacht entpuppt hat, denn keine Bank wollte uns ohne einen Account einen Check ausstellen und so waren wir insgesamt bei 5 verschieden Banken bis es dann 17 Uhr war und alle geschlossen hatten.
Zwischendurch waren wir jedoch noch bei der Deutschen Botschaft, um uns einen sehr interessanten Vortrag von Frank Hoffmann über die wirtschaftliche und politische Situation anhören.

Am Samstag haben die anderen etwas zu Gesundheit gemacht, ich jedoch lag so gut wie den ganzen Tag im Bett, weil ich krank geworden bin.

Die nächsten beiden Tage hatten wir dann die Ehre, von einer lokalen Dozentin viele interkulturelle Dinge zu erfahren, unter anderem etwas zu verschiedenen Begrüßungsarten, zum Thema Liebe, lernten aber auch, wie man das Nationalgericht Nshima zubereitet.

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Das war einer der Beilagen, hab mich aber niht getraut, es zu probieren

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Das Nshima Buffet

 

 

 

 

 

 

 

 

Insgesamt war das Vorbereitungsseminar sehr hilfreich, auch wenn wir manche Themen schon ausführlich behandelt hatten.

Mit einem reparierten Auto und unseren Visa in der Tasche, machten wir uns zwar 4 Stunden später als geplant auf den Weg, freuten uns aber alle auf Zuhause.
IMG_4600Doch auch das Glück war an diesem Tag nicht auf unserer Seite, denn nach 2 Stunden Fahrt mussten wir wegen eines platten Reifens anhalten und auf Hilfe warten. Obwohl es hier natürlich keinen ADAC gibt, bekamen wir trotzdem sofort Hilfe angeboten, die wir auch sehr gerne annahmen.
Durch verschieden Kontakte unserer Projektmanagerin hatten wir dann nach ein paar Stunden wieder 4 funktionierende Reifen und konnten uns, zwar später als geplant, auf den Weg machten.

 

Jetzt sind wir wieder in Livingston und auf der Suche nach einem neuen Haus, denn wir müssen ausziehen. Mal sehen, ob wir bald wieder so ein cooles Haus wie das Jetzige finden.

Flug und erste Eindrücke

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Flug von München nach Doha

So, also die ersten Tage sind geschafft und ich hätte niemals gedacht, dass man in so wenigen Tagen schon so viel erleben kann, wie es mir möglich gemacht wurde.

Der erste aufregende Teil meiner großen Reise war der Flug, denn es war mein erster und ihr könnt gar nicht glauben wie nervös ich war. Ein 18-jähriges Mädchen, das erste Mal für länger als 3 Wochen von zu Hause weg und dann noch Fliegen. Aber zum Glück war ich nicht alleine, sondern hatte super Unterstützung von meinen Mitfreiwilligen.
Nach einer Nacht in Johannesburg hieß unser nächster Stopp dann wirklich Livingston!
Angekommen in der WG ging es sofort weiter in die Stadt um ein paar Dinge zu erledigen und etwas zu essen.

Obwohl wir alle vom Flug ziemlich müde waren wurde wir nicht verschont und wurden direkt beim SOS-Fußballcup der aktuellen Freiwilligen als Schiedsrichter und helfende Hand miteingebunden, wodurch wir schon so viele Eindrücke bekommen haben.

SOS-Cup

Siegerteam der Mädchen beim SOS-Fußballturnier

Am Sonntagabend hatten die Freiwilligen ein Grillen mit allen Verantwortlichen aus den Projekten organisiert und das war natürlich auch unsere Chance unsere neunen Vorgesetzen mal kennenzulernen. Am Anfang waren wir zwar noch sehr schüchtern, dennoch suchten wir Gespräche und ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit diesen ganzen herzlichen und offenen Menschen.

 

Doch das Highlight der letzten Tage war der Montag, an dem Susann, die aktuelle Freiwillige an der Linda South Primary School und Handballerin, mich mit zu ihrem ersten Handballspiel ihres Teams, welches sie seit 2 Monaten trainiert, mitgenommen hat.

Handball Kazungula

Aufwärmprogramm beim Handball

Mit dem Bus nach Kazungula und schon ging das Spiel der Mädchen los, gefolgt von den Jungs und am Ende durften wir Trainer sogar gegen die männliche A-Jugend spielen.
Es war ein tolles Event und ich hoffe, dass ich die Handballgruppe von Susann übernehmen kann und hoffentlich nochmal so ein cooles Turnier organisieren kann.

Teamfoto komprimiert

Teamfoto nach dem Spiel Trainer gegen männloiche A-Jugend